RESTAURIERUNGSFAHRPLAN
2003
Gründung des Förderkreises Amalien-Orgel e.V.

2004
Aufnahme der Arbeit durch die Orgelexpertenkommission Februar

2008
Beschlussfassung des Gemeindekirchenrates der Paul-Gerhardt-Gemeinde Lichtenberg für die Restaurierung durch die Orgelbauwerkstatt Wegscheider, Dresden

Dezember 2008
Die Finanzierung ist gesichert / Auftragserteilung

9. September 2009
Abschiedskonzert an der Amalien-Orgel und anschließender Abbau September

2010
Aufbau der Orgel und Intonationsarbeiten

10. Dezember 2010
Einweihung der restaurierten Orgel
CD-Bestellungen
1755 erbaut für Prinzessin Anna Amalia von Preußen
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Im Folgenden werden Texte aus der Klimauntersuchung durch das Ingenieurbüro Niehsen-Baumann, Chemnitz, in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden/Fachbereich Elektrotechnik (Prof. Dr.-Ing. Gunter Lauckner) wiedergegeben.

 

Bisherige Situation und Anforderungen an das Raumklima im Kirchraum

Mit der Restaurierung der Amalien – Orgel muss auch die Frage nach den raumklimatischen Bedingungen im Kirchraum gestellt werden, um eine bestmögliche Bespielbarkeit zu sichern und das Instrument für die nächsten Generationen ohne Schäden zu erhalten.
Für Kirchen und andere monumentale Baudenkmale hat sich über Jahrhunderte hinweg eine funktions- und klimagerechte Bauweise herausgebildet. Solche Gebäude passen sich auf Grund ihrer in der Regel großen thermischen Trägheit den typischen nutzungsbedingten inneren Belastungen und äußeren Klimaschwankungen nur sehr langsam an. Unbeheizte Kirchen traditioneller Bauweise „klimatisieren“ sich quasi selbst. Raumklimabedingte Schäden an Orgeln und Kunstwerken sind erfahrungsgemäß selten anzutreffen.

Temperierung der Kirche

Im Winterhalbjahr muss allerdings die Behaglichkeit für die Besucher von Gottesdiensten und Konzerten berücksichtigt werden. Fünf im Fußboden eingelassene Warmluftstationen sorgen in der Kirche „Zur Frohen Botschaft“ für eine angenehme Temperatur. Mit einer Beheizung der Kirche wird aber das Gleichgewicht zwischen den Komponenten des Raumklimas empfindlich gestört. Ohne zusätzliche Maßnahmen würden die Raumlufttemperatur und die relative Feuchte im Vergleich zum unbeheizten Bauwerk in kürzeren Zeithorizonten wesentlich größeren und schnelleren Schwankungen unterworfen sein. Schäden an der Innenausstattung, Kunstwerken und an der Orgel wären auf lange Sicht vorprogrammiert.

Warmluftstation neben dem Altar

Zur Vermeidung derartiger Schwankungen werden die Warmluftstationen umsichtig gesteuert. In der nutzungsfreien Zeit werden im Winter 8 °C im Kirchraum nicht unterschritten. Zur Vorbereitung von Gottesdiensten und Konzerten wird die Temperatur im Kirchraum langsam um 1 °C pro Stunde bis auf maximal 18 °C angehoben und am Ende ebenso langsam wieder abgesenkt. Da bei Erhöhung der Temperatur die relative Feuchte sinkt, sorgt eine sogenannte Vorrangschaltung für die Einhaltung des unteren Grenzwertes der relativen Feuchte von 45 %. Es kann demnach vorkommen, dass schon z. B. bei 12 °C der untere Grenzwert der Feuchte erreicht wird. Die Regelung der Heizungsanlage darf dann die Temperatur nicht weiter erhöhen, um Schäden von der Orgel fernzuhalten. Dies erfordert natürlich auch Verständnis und Einfühlungsvermögen bei den Besuchern, die immer angenehme Temperaturen während der Gottesdienste und der Konzerte erwarten.

 

Luftströmung

Ein weiteres klimatisches Phänomen stellen Raumluftströmungen dar. Luftströmungen entstehen durch Temperaturunterschiede, die vor allem zwischen der Zuluft der Warmluftstationen, der Raumluft und den Oberflächentemperaturen von Wänden und Fenstern hervorgerufen werden. Insbesondere im Orgelgewölbe umströmen kalte Luftmassen ungünstig die Orgel, die Einfluss auf Material und Tonlage haben können. Für den Organisten ergibt sich außerdem eine erhebliche Beeinträchtigung der Behaglichkeit. Die Kaltluft trifft mit mehr oder weniger starker Geschwindigkeit auf Kopf, Rücken und am Spieltisch auf die Hände.

Anforderungen für die Beruhigung des Klimas im Umfeld der Orgel
Das Ziel der jetzigen Aufgabenstellung besteht in der Stabilisierung des Raumklimas in einem geeigneten Toleranzbereich. Kurzfristige stärkere Schwankungen von Temperatur und relativer Feuchte im Kirchraum sowie ausgeprägte Klimaveränderungen an zu schützenden Oberflächen sind zu vermeiden. Auch im Jahresverlauf muss das Raumklima innerhalb gewisser Grenzen gehalten werden (1). Diese Forderungen werden weitgehend schon durch die bisherige Fahrweise der Warmluftstationen erfüllt. Zur Beruhigung des Raumklimas im Umfeld der Orgel werden zusätzlich

 

 

Bitte klicken Sie auf ein Bild um es vergrößert zu betrachten. Bild rechts: Video - Hohe Strömungsgeschwindigkeit kalter Raumluft seitlich der Orgel.

 

 

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